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„Wohnen. Sicher und bezahlbar? Funktioniert!“

In den Ballungsräumen wie hier bei uns in Puchheim wird Wohnen immer weniger bezahlbar. Hoher Siedlungsdruck und weniger werdende Flächen für Neubauten führen zu einer Verknappung und damit Verteuerung von Wohnraum, immer mehr Bauauflagen und Vorschriften und bürokratischen Prozessen verteuern und verlangsamen Bauvorhaben zusätzlich. Jüngste staatliche Eingriffe, wie Mietpreisdeckel oder Mietenstopp schaffen keinen neuen Wohnraum, sondern ein investitionsfeindliches Klima. In diesem „Klassenkampf“ wird der Vermieter, oft als skrupellos und von reiner Gewinnmaximierung angetrieben, zum Sündenbock.

Wohnungsbaugenossenschaften überwinden diesen scheinbaren „Kampf“ auf die denkbar einfachste Art und Weise. Wenn die Mieter zugleich Eigentümer sind, werden kaufmännische Renditeüberlegungen und Immobilienspekulationen erst gar nicht angestellt. Es geht vielmehr um das gemeinsame Nutzen des gemeinschaftlichen Eigentums. Und für uns Liberale ein zusätzliches Plus: Der Staat kann sich völlig raushalten, Möglichkeiten in Genossenschaften kommunal geförderten Wohnraum zu schaffen sind allerdings vorhanden.

Von den rund 42 Mio. Wohnungen und Häusern in Deutschland gehören rund 5% über Genossenschaften ihren Mietern. Nach dem Eigenwirtschaftsprinzip bestimmt die Gemeinschaft über Investitionen, Renovierungen und Modernisierungen. Das gemeinschaftliche Ziel ist dauerhaft bezahlbarer, sicherer, unkündbarer und qualitativer Wohnraum.

Genossenschaften erfüllen meist zusätzliche soziale Funktionen, da sie als Gemeinschaft Gleichgesinnter Zusammenhalt, sozialen Austausch und den Gedanken der Nachbarschaftshilfe ureigen in sich tragen. Der fehlende Renditegedanke führt darüber hinaus zu einer neuen Qualität des gemeinsamen Wohnens, bei der Gemeinschaftsnutzung vor Individualnutzung geht. Auch ökologisch gelten Genossenschaften als investitionsfreudiger, geht es doch einerseits um die Aufwertung der „eigenen vier Wände“, andererseits führt die partizipative Gestaltung zu einer größeren Vielfalt an Gedanken und Meinungen.

Und ganz nebenbei können mit genossenschaftlichem Wohnen auch viele Vorzüge eines Einheimischenmodells erreicht werden. Die Wohnungen werden nach transparenten Kriterien zugeteilt, bei denen die Wartezeit ganz oben steht. Die Wohnungen werden somit nur von Einheimischen und solchen, die es werden wollen, bewohnt. Neuvermietungen erfolgen ausschließlich an Genossen. Und die Wohnungen werden aufgrund der genossenschaftlichen Eigentumslage jeder Spekulation durch Investoren entzogen.

Die FDP Puchheim wird im zukünftigen Stadrat eine Initiative einbringen, mit der die Stadt Puchheim die Gründung einer Wohnbaugenossenschaft fördert und unterstützt. Dabei soll ein Modell auf den Weg gebracht werden, mit dem dieser Genossenschaft einerseits besonders geförderter Baugrund zur Verfügung gestellt wird, andererseits wir die Stadt die Möglichkeiten einer direkten Förderung prüfen, um zusätzliche Kapazitäten im Bereich des „sozialen Wohnungsbaus“ zu schaffen.


30. Dezember 2019

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